Für ein gutes Bauchgefühl: Die pure Kraft probiotischer Bakterien
Pro- und Präbiotika rücken beim Thema Gesundheit, insbesondere der Darmgesundheit, an vorderste Front. Es entsteht ein spannendes, weitläufiges Feld, zu dem es mehr und mehr Studien und Berichte über die positiven und gesundheitsfördernden Eigenschaften auf den menschlichen Körper gibt. Hier wird es in den nächsten Jahren sicherlich noch viele weitere Forschungen geben und so wird es in Zukunft immer attraktiver für den gesundheitsbewussten Verbraucher werden, gezielt Pro- und Präbiotika einzunehmen. Für viele Unternehmen bleibt zu klären: „Kann man es sich überhaupt noch leisten, hier nicht dabei zu sein?“ Diese Frage beantworten mehr und mehr Firmen für sich positiv und erweitern ihr Portfolio gezielt um ein Produkt im Bereich Pro- und Präbiotika. Dies bestätigen die aktuellen Marktzahlen mit einem Anstieg von + 13,6 % im Bereich Probiotika. Der Markt der Probiotika stieg im 1. Halbjahr 2022 im Vergleich zu den Nahrungsergänzungsmitteln um mehr als das Doppelte [1]. Bei der Entwicklung Ihres Produktes im Bereich Pro- und Präbiotika steht Ihnen die Goerlich Pharma als kompetenter, deutscher Auftragshersteller und Entwickler bei der Produktion unterschiedlichster probiotischer und präbiotischer Produktkonzepte zur Seite.
Was genau sind Pro- & Präbiotika?
Als Probiotika werden lebende Mikroorganismen bezeichnet, welche in ausreichender Menge einen gesundheitlichen Nutzen für den Menschen haben können. Darunter zählen normalerweise lebende Pilze oder Bakterien, wie z. B. Milchsäurebakterien oder Hefen, die sich im Darm anreichern, vermehren und zu positiven gesundheitlichen Effekten führen können. Ihnen werden außerdem antibakterielle Eigenschaften gegen Krankheitserreger zugeschrieben und sie haben in der Regel keine feststellbaren Nebenwirkungen zur Folge.[2,6] Um als Probiotika bezeichnet werden zu können, sind bestimmte Bedingungen zu erfüllen. Zum einen sollte es einen Nachweis über deren gesundheitsfördernde Wirkung sowie über die genetische Stabilität geben. Zum anderen sollten Wirkungen zur Produktion von Milchsäure und bakteriostatisch oder bakterizid wirkender Substanzen sowie das Überleben im Magen und Vervielfältigung im Darm gegeben sein.[3]
Bereits bei der Geburt werden auf den Säugling über die Vaginalschleimhaut der Mutter sowie über die Muttermilch wichtige Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien übertragen. Laktobazillen produzieren Milchsäure und bewirken beispielsweise eine Ansäuerung des Darms, wodurch es gesundheitsschädlichen Bakterien erschwert wird, sich dort zu vermehren oder anzusiedeln. Bifidobakterien haben ähnliche Funktionen und können zudem lebensnotwendige Enzyme und Vitamine, welche vor allem im Säuglingsstadium essenziell für die Entwicklung des Immunsystems sind, herstellen.[3]
Zur besseren Aufnahme der Pro- und Präbiotika kann der richtige Zeitpunkt der Einnahme entscheidend sein, da diese auf dem Weg zum Darm durch die Magensäure angegriffen werden. Am Morgen vor der ersten Mahlzeit ist der pH-Wert des Magens hoch und dadurch wenig sauer. Somit kommen die probiotischen Bakterien bei der Einnahme auf leeren Magen nur wenig mit den Verdauungsenzymen und der Magensäure in Berührung und letztendlich in höherer Anzahl im Darm an.[4]
Eine Darmflora, die im Ungleichgewicht ist, kann Ursache für den Beginn verschiedener Erkrankungen sein. Zu einer gesunden Lebensweise durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein positives Stressmanagement kann die Einnahme von „guten“ Darmbakterien sehr unterstützend für den Körper wirken.[3]
Die vielseitigen Anwendungsgebiete ziehen sich von Magen-Darm-Erkrankungen über Allergien bis hin zur Stimulierung des Immunsystems und Prävention bei Antibiotikabehandlungen[2].
Bei Präbiotika handelt es sich nicht um Mikroorganismen, sondern um Nahrungsbestandteile, welche nicht im Dünndarm gespalten und verdaut werden und dadurch unbeschädigt im Dickdarm ankommen. Präbiotika sind Ballaststoffe wie beispielsweise Inulin, Oligosaccharide oder Pektin. Diese werden im Körper als Nahrung für darmeigene, „gute“ Bakterien genutzt. Sie fördern zusätzlich das Wachstum der wichtigen, im Darm vorkommenden Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien und blockieren gleichzeitig die Bindung von „schlechten“ und gesundheitsschädlichen Bakterien an die Darmzellen. Zudem stellen sie kurzkettige Fettsäuren her, die den pH-Wert im Darm senken und somit die Absorption und Löslichkeit bestimmter Mineralstoffe wie Magnesium oder Calcium fördern und zudem als Energiequelle der Darmschleimhaut dienen. Präbiotika können auch als Schutz der probiotischen Bakterien auf dem Weg durch den Verdauungstrakt dienen.[3]
Weitere Begriffe, mit denen man im Bereich Pro- & Präbiotika auch in Kontakt kommt, sind beispielsweise Synbiotika und Postbiotika.
Der Begriff Synbiotika wird für eine Mischung aus Pro- und Präbiotika, wie beispielsweise die Kombination aus verschiedenen Bakterienstämmen mit Inulin in einer Kapsel oder Stick, verwendet. Hierbei sind positive Wechselwirkungen in Bezug auf das Darm-Immunsystem und die Darmflora gegeben.[3]
Die International Scientific Association of Probiotics and Prebiotics (ISAPP) definiert Postbiotika als eine „Zubereitung aus unbelebten Mikroorganismen und/oder deren Bestandteilen, die einen gesundheitlichen Nutzen für den Wirt bieten“ [5].
Wie wirken Probiotika im Darm?
Die Verdauung der Nahrung, also die Energie- und Nährstoffgewinnung findet hauptsächlich im Darm statt. Probiotika können die Verdauung der Nahrung unterstützen, indem sie Enzyme produzieren, die den Abbau von ansonsten nicht verdaulichen Nahrungsbestandteilen („Präbiotika“) ermöglichen [7] .
Daneben zählt die Infektionsabwehr zu einer der wichtigsten Aufgaben des Verdauungssystems [8] . Für Probiotika sind unterschiedliche direkte und indirekte Wirkmechanismen bekannt [7] . Zum einen können Probiotika direkt gegen Krankheitserreger wirken, indem sie antibakterielle Substanzen, z. B. Milchsäure produzieren. Zum anderen konkurrieren sie mit den Krankheitserregern um Nährstoffe und die Anheftung und Besiedlung der Darmzellen. Außerdem können einige Probiotika Giftstoffe aufnehmen oder verstoffwechseln[7] und die Darmbarriere stabilisieren [8] .
Darüber hinaus können Probiotika das Immunsystem modifizieren, indem sie darm-assoziierte Immunzellen aktivieren [8] . Eine positive Wirkung wurde bei allergischen Reaktionen und Entzündungen beobachtet, da auch hier das Immunsystem beteiligt ist. Die Aktivität des Immunsystems wird dabei durch Probiotika gehemmt. So lassen sich einige der in Studien beobachteten positiven Effekte, z. B. bei Durchfall, Verdauungsstörungen, Allergien, Hauterkrankungen erklären. [7]
Nicht zu vergessen ist die sogenannte Darm-Gehirn-Achse, über die sich das Gehirn und der Darm gegenseitig beeinflussen können. Dafür werden Botenstoffe benötigt, die ebenfalls von den im Darm befindlichen Bakterien produziert werden. [8]
Probiotische Produkte
Da nicht jeder probiotische Bakterienstamm alle oben genannten Mechanismen aufweist, werden oft Mischungen aus unterschiedlichen Stämmen angeboten[7]. Zudem sind für Probiotika keine gesundheitsbezogenen Angaben, sog. Health Claims erlaubt bzw. zugelassen. Um Aussagen zu einem Produkt machen zu dürfen, werden probiotischen Stämme deshalb oft z.B. mit passenden Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenstoffen kombiniert, für welche es zugelassene Health Claims gibt.
So könnte ein Produkt für die generelle Darmgesundheit oder einer Darmsanierung z. B. nach Antibiotikaeinnahme aussehen: Die spezielle Bakterienmischung wird ergänzt durch Niacin und Vitamin B6. Niacin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute, Vitamin B6 zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Auch für die Unterstützung des Immunsystems werden Probiotikamischungen angeboten, welche mit Vitamin D3 und/oder Vitamin C kombiniert werden können. Denn Vitamin C und D tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei.[10]
Eine positive Wirkung über die Darm-Gehirn-Achse zeigte eine Mischung aus L. fermentum, L. rhamnosus, L. plantarum, B. longum[9]. Wegen ihrer bekannten Wirkung auf Nerven und Psyche eignen sich zur Kombination besonders die B-Vitamine: z. B. trägt Vitamin B6 zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zur normalen psychischen Funktion bei. Pantothensäure unterstützt eine normale geistige Leistung.[10] Zudem ist hier auch eine Kombination mit Adaptogenen denkbar: Safran für die Stimmung & Ashwaganda gegen Stress oder Melatonin für besseren Schlaf.
Spannend sind auch die Möglichkeiten in der Rubrik „gesundes Altern“. Die Bakterienmischung, welche beispielsweise L. plantarum, B. breve, L. acidophilus, B. animalis subsp. lacits, B. longum und L. reuteri enthält, wird mit ausgewählten Mikronährstoffe kombiniert. Diese können bei Erschöpfung und Müdigkeit (z. B. Vitamin B12), einem geschwächten Immunsystem (z. B. Selen, Zink, Vitamin D), Gedächtnisproblemen und abnehmender geistiger Leistungsfähigkeit (z. B. Zink) unterstützen. Vitamin D trägt zudem zum Erhalt normaler Knochen und Zähne bei. Selen und Zink können außerdem dazu beitragen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.[10]
Und auch für das Thema „Abnehmen/Stoffwechsel“ kann auf eine Probiotika-Mischung zurückgegriffen werden. Die Bakterienstämme B. breve, L. plantarum, L. rhamnosus können mit dem Ballaststoff Inulin als „Bakterienfutter“ und den Vitaminen B3 und B6 ergänzt werden. Beide Vitamine tragen z. B. zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.[10]
Als Darreichungsform eignet sich für Probiotika besonders Sticks oder Sachets, da hier die Pulvermischung äußerst schonend verarbeitet wird. Je nach Vorliebe kann der Stick zum Auflösen in Wasser oder direkt im Mund entwickelt werden. Zur Auswahl stehen dazu noch unterschiedliche Aromen, Farb- und Süßungsmittel. Somit hat man die Möglichkeit, das Produkt noch individueller zu gestalten und auf seine Kundenbedürfnisse auszurichten.
Aublick
Neben den oben genannten Anwendungsgebieten gibt es auch einige, auf den ersten Blick, nicht direkt mit dem Darm in Verbindung stehende Bereiche. So werden inzwischen auch Probiotika für die Mundhygiene, Vaginalgesundheit und Herzgesundheit angeboten. Auch für die Ernährung von Nutz- und Heimtieren gibt es als Zusatzstoff zugelassene Probiotika.
Es ist zu erwarten, dass es in den nächsten Jahren weiterhin spannende Erkenntnisse in der Welt der „Biotika“ geben wird. Denn die Forschung, welche Rolle Pro-, Prä-, Syn- und Postbiotika für unsere Gesundheit spielen, ist noch nicht abgeschlossen.
Über Goerlich Pharma GmbH
Die Goerlich Pharma GmbH ist seit 1984 ein spezialisierter deutscher Auftragshersteller und Entwickler für Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke und für die spezielle Klasse der Probiotika.
Das Leistungsspektrum der Goerlich Pharma GmbH erstreckt sich in der Auftragsherstellung, Entwicklung und Dienstleistung über folgende Produkte: Hartkapseln, Weichkapseln, Tabletten, Sticks, Öle und Ölmischungen. Tabletten und Weichkapseln können gecoatet und somit sensorisch und optisch veredelt werden. Ein weiterer Service ist die Lohnverpackung der Produkte in Blister, Faltschachteln, Dosen und Gläser. Darüber hinaus ist die Goerlich Pharma GmbH nach ISO 9001:2015 und 22000:2018, GMP nach Codex Alimentarius, BIO (VO (EG) 2018/848), Friend of the Sea (FOS), Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert und gemäß der Futtermittel VO (EU) 183/2005 zugelassen und registriert. Zudem besteht eine Registrierung durch die US-amerikanische Food and Drug Administration für den Lebensmittelbereich. Dies bedeutet: Qualität ohne Kompromisse.
Goerlich Pharma bietet somit Komplettlösungen mit System und steht gerne als Full-Service-Partner für Private Label verpackte Nahrungsergänzungsmittel, mit einer Produktionsfläche von über 3.000m² mit modernen Anlagen, zur Verfügung.
Darüber hinaus ist die Goerlich Pharma GmbH exklusiver Vertriebspartner für Epax® Omega 3 Konzentrate in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bietet eine große Auswahl an Produkten mit Epax® oder Omega 3 „inside“ weltweit an, alternativ auch aus veganem Algenöl.
Autoren
Anita Käser
ist Development and Project Coordinator bei der Goerlich Pharma GmbH. Nach der Berufsausbildung als CTA hat sie die Studiengänge „Ernährung und Versorgungsmanagement“ (B. Sc.) sowie „Lebensmitteltechnologie und Ernährung“ (M. Sc.) absolviert. Im Anschluss war sie bei der TÜV SÜD Product Service GmbH in der Produktprüfung sowie bei der Eurofins Genomics GmbH als Assistenz der Laborleitung tätig.
Brigitte Hicks
ist Senior Manager Development bei der Goerlich Pharma GmbH. Nach der Ausbildung zu Milchwirtschaftlichen Laborantin hat sie Biotechnologie (Dipl.-Ing. (FH)) studiert. Seit Oktober 2014 ist sie bei der Goerlich Pharma GmbH beschäftigt und hat dort im September 2015 von der Qualitätskontrolle in die Entwicklungsabteilung gewechselt.
Fachliteratur / Referenzen:
[1] IQVIA 01-06 2022 zur Vorperiode
[2] https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Probiotika (abgerufen am 14.03.2023)
[3] https://www.omni-biotic.com/de/darmgesundheit/probiotika-und-praebiotika/ (abgerufen am 15.03.2023)
[4] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/probiotika-uebersicht/probiotika-anwendung-und-einnahme (abgerufen am 12.04.2023)
[5] https://www.nature.com/articles/s41575-021-00440-6#citeas (abgerufen am 12.04.2023)
[6] https://flexikon.doccheck.com/de/Probiotikum (abgerufen am 14.03.2023)
[7] Markowiak and Slizewska; Effects of Probiotics, Prebiotics, and Synbiotics on Human Health, Nutrients 2017, 9, 1021
[8] Cichini F., Depression und Darmmikrobiom – Über die Wirkung von Probiotika auf depressive Symptome – Diplomarbeit, Medizinische Universität Graz, 2019
[9] Marotta A. Effects of Probiotics on Cognitive Reactivity, Mood, and Sleep Quality; Front Psychiatry. 2019 Mar 27;10:164
[10] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012R0432&qid=1680003176899&from=DE (abgerufen am 27.03.2023)